Kräuter - Kühne


Die Geschichte einer Berliner Institution

Kräuter - Kühne

Die Geschichte einer Berliner Institution

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1 | Bonbons für meine Partnerin

Text: Lutz Röhrig Bild: Lutz Röhrig

Meine Partnerin mochte sie: die Bonbons von Kräuter – Kühne. Kennengelernt hatte sie diese Spezialität in jungen Jahren damals in der Filiale von Kräuter – Kühne am Mariendorfer Damm, nur einige Häuser von Ihrem Elternhaus entfernt. Als wir vor einem Jahr wegen eines Besuchs des Geschäftes von Musik-Bading in der Karl-Marx-Straße waren, war die Beschaffung der kräuterhaltigen Bonbons auch kein Problem.


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Denn zu diesem Zeitpunkt waren die Filialen von Kräuter–Kühne, wie schon seit mehr als 60 Jahren, ein alltäglicher Anblick in den meisten Einkaufsstraßen unserer Stadt. Wer ahnte da, dass es bald anders kommen sollte… 

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Kräuter - Kühne Berlin Filiale Kottbusser Damm Außenansicht

| Filiale am Kottbusser Damm kurz vor dem Hermannplatz. Auch sie gibt es nun nicht mehr.  


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Kräuter - Kühne Berlin Kottbusser Damm Blick in den hellgrün akzentuierten Innenraum

| Blick in die Filiale am Kottbusser Damm. Fotoerlaubnis mit freundlicher Genehmigung. 

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2 | Kräuter-Kühne. Der Beginn

Ihren Anfang hat die Geschichte der bekannten Kräuterläden bereits 1949 genommen, als in der schweren Nachkriegszeit Hedwig Kühne und ihr Sohn Hans-Joachim die „Chemische Fabrik Kühne GmbH“ in Stuttgart gründeten. Hergestellt wurden dringend benötigte Artikel wie Seifen, Rasierschaum – aber auch schon die bekannten „Eka- Einmache–Tropfen“ zum Einmachen von Obst und die vielgeliebten Kräuter–Bonbons.

 

Nach dem Tod der Mutter geht Hans–Joachim Kühne nach Berlin. Fasziniert von der Naturheilkunde, widmet er sich nunmehr ganz dem Vertrieb von Kräutern und Naturpräparaten. Am 2. Februar 1957 eröffnete er das „Kräuterhaus Friedenau“ in der Rheinstraße 27 und auch das bekannte "China-Öl" wird in jenem Jahr erstmals hergestellt.

 

Die „Chemische Fabrik Kühne GmbH“ wird nach Berlin verlegt. Zentrale und Lager des auf dem Höhepunkt 17 Filialen umfassenden Unternehmens befinden sich am Selerweg 43-45 in Steglitz. Am 18. Mai 2009 stirbt Hans–Joachim Kühne, seine Frau Jeanette und Sohn Hubertus übernehmen die Geschäftsführung.


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3 | Das Ende

Doch 2016 wurde die aus der „Chemischen Fabrik Kühne GmbH“ entstandene Firma „Bio-Diät-Berlin“, unter der alle Filialen in Hannover, München und Berlin zusammengefasst waren, von Hubertus Kühne an das bayerische Pharmaunternehmen "Dermapharm“ verkauft. 2019 erklärt Dermapharm, das sich die allseits bekannten Kräutergeschäfte nicht mehr profitabel fortführen ließen.

 

Zum 30. September 2019 schlossen nun auch die letzten Filialen in Berlin. Rund 50 Mitarbeiter verloren Ihre Arbeitsplätze. Das weithin bekannte „Chinaöl“ allerdings wird es, wie auch das "China-Balsam“ weiterhin geben. Es wird nun von Dermapharm direkt vertrieben.

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Kräuter - Kühne Berlin Kottbusser Damm Blick auf das Warensortiment

| Filiale Kottbusser Damm. Ein Teil des Sortiments von Kräuter Kühne. Fotoerlaubnis mit freundlicher Genehmigung. 


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Kräuter - Kühne Berlin Tempelhofer Damm Außenansicht

| Filiale Tempelhofer Damm.  

4 | Die Filialen von Kräuter-Kühne

Filialen bestanden zuletzt in der Rheinstraße 27 in Schöneberg, am Kottbusser Damm 33 in Kreuzberg, der Wilmersdorfer Straße 21 in Charlottenburg, an der Frankfurter Allee 43 in Friedrichshain, der Breiten Straße 1b in Pankow, der Pichelsdorfer Straße 104 in Spandau, der Steglitzer Albrechtstraße 23, der Grußdorfer Straße 15 in Tegel, am Tempelhofer Damm 177 in Tempelhof und der Müllerstraße 138a in Wedding. Firmensitz und Lager befanden sich am Selerweg 43-45 in Steglitz.

 

In der Zeit davor bestanden Filialen am Kranoldplatz 4 in Lichterfelde Ost, in der Karl-Marx-Straße 160, in Halensee in der Joachim – Friedrich-Straße 31, am Mariendorfer Damm 74 in Tempelhof sowie in Westend, Reichsstraße 1 sowie in München und Hannover.

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| Die älteste: Filiale Rheinstraße 27, hier bereits nach der Räumung