Gleise mit Verwöhnaroma
Industriebahn Neukölln
Gleise mit Verwöhnaroma
Teil 1
1 | Vorwort
Berlin, einst die größte Industriestadt Deutschlands, befindet sich im Wandel. Ehemalige Industrieareale werden mit Wohnungsbauten oder modernen, dem digitalen Zeitalter besser entsprechenden Bürogebäuden bebaut, das klassische produzierende Gewerbe mit all seinen hierfür notwendig gewordenen Häfen, Gleisanschlüssen, Lagerhäusern und oft repräsentativen Verwaltungsgebäuden namhafter Architekten hat längst den Rückzug angetreten.
Die Wandlung dieser das Stadtbild in weiten Teilen bis heute prägenden Industriestandorte wird somit nicht nur zu einer funktionellen, sondern ganz allgemein auch zu einer visuellen Veränderung der Stadt führen. Ob diese visuelle Veränderung im Ergebnis zu einem mehr an architektonischer Qualität führt, wird sich in der Zukunft zeigen. Auch die organische Einbindung bestehender Baudenkmäler – zu denen einzelne Produktions- wie auch Verwaltungsgebäude sowie wie sonstige, den früheren Stand der Technik repräsentierende Anlagen, etwa Hafenkräne, gehören - in die sich wandelnde Stadtlandschaft stellt zumindest eine Herausforderung dar.
Ich gebe es ja zu: Berlins Industrie liegt mir am Herzen. Vielleicht aus der Erinnerung heraus, als Berlins produzierendes Gewerbe noch eine ganz spezielle Welt für sich darstellte – mit zum Teil berühmten Namen wie etwa Borsig oder der AEG. Und so überkommt mich bei der Auflösung klassischer Industrieareale ein gewisses Maß an Wehmut auch wenn ich die Notwendigkeit einer Umnutzung dieser Flächen zumindest in Teilen nicht bestreiten kann wirft doch die starke Reduzierung von Gewerbeflächen und damit auch des Gewerbes in unserer Stadt ihrerseits gewisse Probleme auf. Denn zu beachten ist, dass auch die noch bestehenden Betriebe in unserer Stadt, die in einem nicht unerheblichen Maße für die gleichfalls notwendigen Arbeitsplätze und Steuereinnahmen sorgen, zum Teil dringend Reserveflächen für eine Expansion benötigen – von Unternehmensneuansiedlungen einmal ganz zu schweigen.
Eines der für eine Transformation nun in Rede stehende Areale ist das Gebiet entlang des Neuköllner Schifffahrtskanals mit all seinen Häfen, Ladestraßen, Kränen - und den noch immer in Betrieb befindlichen Gleisanlagen der Neuköllner Industriebahn. Das Gebiet zwischen dem damals nahe der Berliner Mauer befindlichen Güterbahnhof Treptow, dem Kielufer, der Lahnstraße und Sonnenallee sowie der Nobelstraße und dem Teltowkanal ist mir seit Jugendtagen bekannt, da die damalige Buslinie 41 von Kreuzberg aus auf ihrem Weg nach Rudow, wo Verwandte von uns wohnten, auch durch einen Teil des Neuköllner Industriegebietes fuhr.
Eisenbahnzüge, welche normale Straßen auf ihrem Weg zu Anschliessern wie den Norddeutschen Kabelwerken mehrfach kreuzten, das war etwas, was mich ebenso faszinierte, wie die riesigen Portalkräne am Unterhafen, die ich zumindest vom Oberdeck des Busses aus auf seiner kurvenreichen Fahrt wahrnehmen konnte.
Die Umwandlung von weiten Teilen des Industrieareals hat inzwischen, viele Jahrzehnte nach jenen denkwürdigen Busfahrten, längst begonnen. Die Norddeutschen Kabelwerke gibt es nicht mehr, die Hafenkräne am Unterhafen wurden durch die BEHALA längst abgebaut. Die Gasanstalt wurde in den 1970er Jahren bereits abgerissen, ihre Kohlenlagerplätze entlang des Neuköllner Schifffahrtskanals werden nun mit Büros überbaut.
Auch die Fa. Alba betreibt auf der den Kohlenlagerplätzen gegenüberliegenden Uferseite des Neuköllner Schifffahrtskanals keine Wertstoffverladung mehr. Für diese Flächen an der Ziegrastraße sind gleichfalls die Errichtung von Büros geplant – immerhin bleiben die beiden riesigen Portalkräne der Fa. Alba auch künftig erhalten.
Eine Wendemarke in der Entwicklung des Gebietes stellte auch der Bau des Hotels Estrel 1994 dar, dessen Erweiterung in Form eines Büroturms aktuell auch auf der anderen Seite der Sonnenallee im Entstehen begriffen ist.
Von einschneidender Wirkung war zudem der Weiterbau der A100, die das Gebiet in Längsrichtung, wenn auch zum Teil unterirdisch, teilt. Die Industriebahn Neukölln, an welcher die BEHALA mit 49,9% beteiligt ist, verlor im Laufe der Jahre fast alle Anschließer, deren letzter die erst 1993 auf Bahnbelieferung umgestellte Großrösterei JDE mit Marken wie „Jacobs Kaffee“ jedoch bis heute geblieben ist.
Es ist daher mein besonderes persönliche Anliegen, das vielen weitgehend unbekannt gebliebene Industriegebiet Neukölln – und hier insbesondere die Industriebahn Neukölln - mit meiner Kamera in seinem jetzigen Zustand dokumentarisch festzuhalten und den Lesern vorzustellen.
In Anerkennung der heutzutage keineswegs selbstverständlichen Entscheidung der Fa. JDE für das umweltfreundliche Verkehrsmittel „Eisenbahn“ und der Leistung der Industriebahn Neukölln trägt der Bericht den Titel „Gleise mit Verwöhnaroma“ - eine Analogie zur ehemaligen Werbung für jenen Kaffee, dem einst eine gewisse „Frau Karin Sommer“ (die Österreicherin Xenia Katzenstein, Synchronisiert von Heidi Schaffrath) ihr Gesicht geliehen hatte.
1 | Bau der "Neuköllner Hafenbahn"
Nach der Fertigstellung des sich zwischen dem Landwehr- und dem Teltowkanal erstreckenden Neuköllner Schifffahrtkanals, der nicht nur die Vorflutverhältnisse im südöstlichen Teil Rixdorfs regelte, sondern zugleich auch mit seinen beiden Häfen einen Anreiz für die Ansiedlung von Industrieunternehmungen bieten sollte, war es naheliegend, das künftige Industrie- und Gewerbegebiet durch einen Anschluss an das Eisenbahnnetz zusätzlich aufzuwerten. Ausgangspunkt dieser Überlegungen war dabei, wie auch schon beim Kanalbau, die Versorgung der neuen Städtischen Gasanstalt, die sich zwischen dem Neuköllner Schifffahrtskanal und der damaligen Kaiser-Friedrich-Straße (heute Sonnenallee) entlang der Ringbahngleise erstreckte.
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1909 beantragte daher der Magistrat von Berlin die Erlaubnis für den Bau und Betrieb einer Bahn zur neuen Rixdorfer Gasanstalt und zum geplanten Hafen. Am 26. Oktober 1914, fünf Jahre nach Antragstellung, konnte die Strecke auf Grund der zähen Verhandlungen mit der Königlichen Eisenbahndirektion Berlin (KEB) in Betrieb genommen werden. Die ursprünglichen, erheblich weiterreichenden Pläne des Berliner Magistrates wurden jedoch drastisch reduziert. So entfiel etwa der geforderte eigene Anschlussbahnhof. Stattdessen wurde die Strecke vom Güterbahnhof Treptow aus bedient, von dem das Gleis der neuen Anschlussbahn zunächst bis zur damaligen Gasanstalt und den hier vorhandenen zwei Gleisen verlief.
Die Gleisverbindung zum Hafen erfolgte lediglich durch ein aus den Anschlussgleisen der Gasanstalt abzweigendem Zweiggleis. Dieses auf das notwendigste reduzierte „Schienennetz“ erhielt um 1915 den Namen „Neuköllner Hafenbahn“.
| Das gesamte Gleisnetz der Neuköllner Industriebahn (IGB), Stand ca. Mitte der 1960er Jahre. Die Verlängerung der Strecke über die Häberstraße hinaus bis zur Nobelstraße erfolgte erst 1968.
| Ausgangspunkt der Industriebahn Neukölln war und ist der Güterbahnhof Treptow. Die Zeichnung der Reichsbahn der DDR (diese war auch für den Bahnverkehr in West-Berlin verantwortlich) stammt aus dem Jahr 1982. Die Gleise der Neuköllner Industriebahn nördlich der Ladestraße und dem Gleis Nr. 23 sind hier, da einer Privatbahn gehörend, nicht eingezeichnet. Etwa in Bildmitte kreuzt der Neuköllner Schifffahrtskanal die Gleisanlagen. Die beiden S-Bahngleise des Rings (ganz unten) sind stillgelegt, lediglich die Neuköllner Industriebahn und einige Gütergleise überqueren die Sonnenallee (rechts). Ganz links entlang der Kiefholzstraße die "Staatsgrenze" zu Ost-Berlin, die lediglich vom Verbindungsgleis zum Görlitzer Bahnhof überquert wird. Auf dem Gelände des Görlitzer Bahnhofs in Kreuzberg befanden sich noch Baustoff- und Kohlenhändler, die mit der Bahn versorgt wurden.
2 | Streckenverlauf und Betrieb der Hafenbahn
Die „Neuköllner Hafenbahn“ begann im Güterbahnhof Treptow, wo zunächst zwei Übergabegleise angelegt worden waren. Von hier verlief die auf der Höhe des Bahndamms der Ringbahn geführte Strecke auf je einer Brücke über den Neuköllner Schifffahrtskanal sowie der damaligen Kaiser-Friedrich- Straße (heute Sonnenallee), um von dort in einem im Gefälle verlaufenden Bogen den Neuköllner Schifffahrtskanal mit seinen Ladestellen zu erreichen. Nach Unterquerung der Eisenbahnstrecke nach Baumschulenweg stieg die Trasse der Neuköllner Hafenbahn bis zur Lahnstraße wieder an, querte diese und folgte nun der Südseite dieser Straße, wo ein zweigleisiger „Bahnhof“ entstand.
Am 23. September 1916 erfolgte die Genehmigung für einen weiteren Ausbau der Strecke. So wurde nun der „Bahnhof“ an der Lahnstraße viergleisig ausgebaut und das Gleis bis zur Nauenburger Straße verlängert. Die Arbeiten wurden 1917 abgeschlossen.
Der Betrieb auf der Neuköllner Hafenbahn erwies sich bis 1919 als eher umständlich. Die Staatsbahn beförderte vom Güterbahnhof Treptow mit ihren Lokomotiven, die für die Gasanstalt, die Hafenbahn oder den diversen Anschließer an der Lahnstraße bestimmten Waggons zusammen bis auf das Anschlussgleis der Gasanstalt, das als Übergabepunkt der Industriebahn galt. Hier wurden die Waggons nun durch menschliche Arbeitskraft oder fallweise durch gemietete Loks der Staatsbahn nach ihren Zielen sortiert.
Dreimal täglich erfolgte dann der Abtransport der für den Hafen oder für die Anschließer an der Lahnstraße bestimmten Waggons durch die Staatsbahn bis zum „Bahnhof“ Lahnstraße.
Vom "Bahnhof Lahnstraße" erfolgte die Verteilung wiederum mit Muskelkraft meist der Arbeiter der umliegenden Betriebe oder durch Pferdegespanne. Ans Netz der Industriebahn war auch der Straßenbahnhof der „Groß Berliner Straßenbahn“ in der damaligen Cannerstraße (heute Niemetzstraße) angeschlossen. Die für sie bestimmten Wagen wurden jedoch, zumindest im Bereich der Fahrleitung, durch einen elektrischen Triebwagen zum Hof befördert.
1918 bediente die Bahn bereits 22 Unternehmen. Weitere Gleisanschlüsse insbesondere in der Lahnstraße kamen hinzu. Die Strecke war insbesondere im Bereich der Gasanstalt stark belastet, doch ein Anschluss an den Bahnhof Köllnische Heide kam auf Grund des fortgeschrittenen Wohnungsbaus nicht mehr zur Ausführung.
| Der Güterbahnhof Treptow noch vor der Wende heimlich von mir aufgenommen. Ganz rechts im Hintergrund die Übergabegleise der Neuköllner Industriebahn. Links die Pfeiler der Brücke über den Neuköllner Schifffahrtskanal, rechts im Anschnitt das Stellwerk TWS. Vorne die auf Grund der Grenze zu Ost-Berlin stillgelegten S-Bahngleise des Südrings.
| Das hintere Ende des Güterbahnhof Treptow an der Kiefholzstraße wurde durch die Berliner Mauer gebildet. Nach dem Mauerbau waren alle Gleisverbindungen, zu denen auch die Gleise des Südrings gehörten, gekappt worden. Lediglich für Züge von und zum Görlitzer Bahnhof in Kreuzberg bestand noch eine eingleisige, schwer bewachte und mit Signaldrähten sowie verschließbaren Gittertoren versehene Verbindung.
| Das längst abgebrochene Stellwerk "TWS" aus dem Jahre 1912 (Siemens & Halske) kurz vor der Brücke über den Neuköllner Schifffahrtskanal. Bereits durch die Reichsbahn der DDR seit dem 27. September 1980 außer Funktion genommen, fristete es, obwohl als Bauwerk eigentlich erhaltenswert, bis nach der Wende sein einsames Dasein.
| Schade, dass das Stellwerk TWS nicht erhalten blieb. Vermauerte Eingänge oder Fenster sind Vorboten eines wohl erst nach der Wende erfolgten Abrisses.
| Gerade in Kombination mit der alten Brücke bildete das Stellwerk ein sehenswertes Ensemble. Vorbei. Heute ist alles bis auf die Brücke abgerissen.
| Damals bildeten die Zugänge links und rechts der Brückenpfeiler so etwas wie den Eintritt in eine andere, verbotene Welt.
| Die Eisenbahnbrücke zum Treptower Güterbahnhof, dessen Stellwerk man gerade noch links am Ziegeldach erkennen kann. Im Hintergrund die Häuser der "Weißen Siedlung" am Neuköllner Dammweg. Überquert werden hier mit zwei Brückenzügen das Kielufer (links) sowie der Neuköllner Schifffahrtskanal. Rechts, in der Ausbuchtung des Neuköllner Schifffahrtskanals machten an den in der Kaimauer eingelassenen Befestigungselementen die Kohlenschiffe zur Versorgung der zweiten Neuköllner Gasanstalt fest.
| Die Brücke in Nahansicht. Der blaue Portalkran gehört zum Schrottlagerplatz der Fa. Alba am Hafen Ziegrastraße, dahinter befindet sich das in den Jahren 1921-1923 errichtete Verwaltungsgebäude der ehem. Rheinstahl Handelsgesellschaft, später Fa. "Max Cochius". Gut zu erkennen die in den runden Öffnungen der Kaimauer befindlichen Befestigungselemente für die Kohlenschiffe der sich vor dem Abbruch rechts befindlichen Neuköllner Gasanstalt.
| Fotos Gleis 1. Neuköllner Schifffahrtskanal - Sonnenallee
Südlich des Güterbahnhofs Treptow und der sich anschließenden Brücke über den Neuköllner Schifffahrtskanal erreicht das Gleis 1 der IGB die zwischen der ehem. Städtischen Gaswerk und den Ringbahngleisen sowie dem Neuköllner Schifffahrtskanal gelegene Abstellanlage, die vor allem für die Kohlezüge zur Versorgung der Gasanstalt notwendig geworden war. Die ehemaligen Kohlenlagerplätze sind jedoch inzwischen durch moderne Bürogebäude überbaut. Am südlichen Ende der Abstellanlage überquert das Gleis 1 der IGB in einer gesonderten, von der Ringbahn getrennten Brücke die Sonnenallee.
| Blick von der Brücke der Neuköllner Industriebahn auf die sich bis zum Kielufer und der dortigen Brücke zum Güterbahnhof Treptow erstreckende Abstellanlage. Die Abstellanlage war notwendig, da hier auch die Kohlezüge für die sich vor ihrem Abbruch auf der linken Seite befindende Neuköllner Gastanstalt abgestellt wurden. Die Entladung der Kohlenzüge erfolgte über ein nach rechts verlaufendes Gleis, das bis zu den Kohlenlagerplätzen am Neuköllner Schifffahrtskanal verlief.
3 | Die Erweiterung der Bahnanlagen
Auf Grund dieses Dilemmas erarbeitete der Neuköllner Magistrat 1919 einen Entwurf zum Bau einer „Neuköllner Industriebahn“, die auch als Notstandsmaßnahme gegen die grassierende Arbeitslosigkeit gedacht war. Der Entwurf sah neben der Erweiterung des bestehenden Güterbahnhofs Treptow auch die Neuanlage eines Übergabe- und Verschiebebahnhofs auf der östlichen Seite des Bahnhofs zwischen der heutigen Diesel– und der Margenthaler Straße vor. Der Anschluss der Hafenbahn sollte über eine Brücke über die Dieselstraße erfolgen.
Darüber hinaus sollten alle gekreuzten Straßen von der nun als „Neuköllner Industrie- und Hafenbahn“ bezeichneten Neuköllner Hafenbahn über- oder unterfahren werden. Auf Grund der allgemeinen wirtschaftlichen Situation verlief jedoch die Umsetzung dieser Pläne schleppend. So wurden bis zur landespolizeilichen Abnahme am 25. September 1925 zunächst alle Brücken- und sonstige Kunstbauten erreichtet, sowie der Lokschuppen in der Dieselstraße. Hinzu kam Gleiserweiterungen am Ober- und Unterhafen sowie die Streckenverlängerungen von der Lahnstraße bis zur Grenzallee und den damaligen Zöllner-Werken an der heutigen Neuköllnischen Allee (siehe nächstes Kapitel). Alle übrigen Planungen wie dem Ausbau des Bahnhofs Treptow wurden, auch wegen des sinkenden Güteraufkommens, aufgegeben.
| Vom Bahnsteig des S-Bahnhofs Sonnenallee lassen sich im Hintergrund die abgestellten Containerwagen des "Kaffeezugs" erkennen. Inzwischen ist der rechts im Hintergrund auf den ehem. Kohlenlagerplätzen der Gasanstalt errichtete Neubau des Projekt "SHED" der DERECO fast fertiggestellt.
| Der S-Bahnhof Sonnenallee (links) und die Brücke der Neuköllner Industriebahn über die Sonnenalle (rechts).
| Nach dem die Gleise der Ringbahn wie auch der Neuköllner Industriebahn ein Stück weit gemeinsam parallel zum Gelände der ehem. Zweiten Neuköllner Gasanstalt und der Abstellanlage verlaufen sind, erfolgt an der Sonnenallee die Trennung der Ringbahn (links) und der Neuköllner Industriebahn (rechts) mit jeweils eigenen Brückenbauwerken.
| Die Brücken der Neuköllner Industriebahn und der der dahinterliegenden Ringbahn über die Sonnenallee in Gesamtansicht.
| Der Bereich zwischen der Ringbahnbrücke (rechts) und der Brücke der Neuköllner Industriebahn Links) auf der südlichen Gehwegseite der Sonnenallee.
| Auf der nördlichen Gehwegseite befindet sich neben der Brücke der Neuköllner Industriebahn noch ein Wiederlager für zwei weitere Gleise. Da diese keine Entsprechung auf der anderen Straßenseite besitzen ist unklar, ob hier tatsächlich einmal hier weitere Brücken bestanden.
| Fotos Gleis 1. Sonnenallee - Lahnstraße
Von der Brücke über die Sonnenallee verläuft das Gleis 1 über eine sich zum Neuköllner Schifffahrtskanal hin absenkende Kurve, unterquert die von der Ringbahn kommende Bahnstrecke nach Baumschulenweg und biegt dann in die Lahnstraße ein, der es seitlich bis zur Naumburger Straße folgt.
| Nach dem Überqueren der Sonnenallee fällt die Strecke der Industriebahn in einer leichten Kurve zum Neuköllner Schifffahrtskanal hin ab.
| Auf dem Weg zum Neuköllner Schifffahrtskanal durchquert die Industriebahn Neukölln ein im Zwickel zwischen den Bahnstrecken und dem Kanal liegendes Gewerbeareal. Die einzige von der Sonnenallee kommende Zufahrtsstraße zu den dortigen Betrieben wird mit einer im Gefälle liegenden Brücke überquert.
| Der Gegenblick in Richtung Sonnenallee. Rechts der auf der anderen Seite des Neuköllner Schifffahrtskanals entstehende Erweiterungsneubau des Hotel Estrels.
| Am Ende der Zufahrtsstraße befindet sich eine Wendeschleife, an der sich weitere Unternehmen wie etwa die Fa. "Fenster Fiedler" oder der Berliner Sitz der Fa. "BrauCo Rohr- und Umweltservice" (rechts) befinden.
| Ein Foto zur besseren Orientierung, aufgenommen von der Sonnenalleebrücke. Links das Gelände des im Entstehen begriffenen Erweiterungsbau des Hotel Estrel. Rechts das zuvor beschriebene, im Zwickel der Bahnstrecken und des Kanals befindliche Gewerbegebiet. Vorne rechts ist gerade noch so das an die Sonnenallee grenzende Gebäude der Fa. "Brillux-Farben" erkennbar, dahinter am Kanal das der Fa. "Kleinschmidt Gewerbekühlungen". Im Hintergrund rechts unterhalb der Eisenbahnbrücke ist, bei Vergrößerung (bitte mehrfach aufs Bild klicken) gerade noch das in einer Kurve um den Brückenpfeiler verlaufende Industriebahngleis sichtbar. In Bildmitte sind die Zementsilos der zur STRABAG AG gehörenden Fa. "Roba Transportbeton" zu sehen.
| Nach erreichen des Neuköllner Schifffahrtskanals unterquert das Gleis der Neuköllner Industriebahn in einem Bogen die S- Bahnbrücke vom Ring nach Köllnische Heide und Baumschulenweg. Ebenfalls unterquert wird die vor der S-Bahnbrücke zu sehende Behelfsbrücke eines Gütergleises, dass ebenfalls in Richtung Köllnische Heide verläuft. Das Gleis der Industriebahn hingegen setzt nach der Kurve am Ufer seinen Weg in Richtung Lahnstraße fort. Rechts befindet sich das Gelände der zur STRABAG AG gehörenden Fa. "Roba Transportbeton". Einst verlief auch hier ein Gleis der Industriebahn Neukölln, das in Resten noch erkennbar ist.
| Beinahe die selbe Perspektive wie die Aufnahme zuvor. Doch inzwischen sind einige Wochen ins Land gegangen, der Rohbau des Bürohochhauses des Hotel Estrel ist ein Stück weiter in die Höhe gewachsen.
| Das auf der vorhergehenden Aufnahme seitlich vom Ufer aus zu sehende Industriegebäude zwischen dem Neuköllner Schifffahrtskanal und der Niemetzstraße in der Längsansicht. Das Gleis der Industriebahn verläuft vom Ufer rechts (durch die abgestellten Autos eines Gebrauchtwagenhändlers nicht zu sehen) nach nach vorn in einer Kurve zur Lahnstraße. Im Hintergrund ist die S- Bahnstrecke (mit Zug) sowie das Gütergleis vom Ring in Richtung Baumschulenweg zu sehen.
| Das Gleis der Neuköllner Industriebahn verläuft schräg an dem aus den 1920er Jahren stammenden Industriegebäude sowie den abgestellten Autos des Gebrauchtwagenhändlers vorbei in Richtung der links anschließenden Lahnstraße.
| Das Gleis der Neuköllner Industriebahn verläuft hier wenige Meter vor den Brandwänden der im Hintergrund sichtbaren Häuser und quert am Ende der Brücke die Lahnstraße, wie am an der Straßenbeleuchtung montierten Andreaskreuz erkennbar.
| Blick zurück in Richtung der im Hintergrund noch zu sehenden S- und Güterbahnbrücken und der Kurve des Industriebahngleises am grauen Industriegebäude und dem Autohandel (siehe vorhergehende Aufnahmen) vorbei. Das Gleis hat nun die Lahnstraße fast erreicht. Das eckige Schalthäuschen rechts im Vordergrund ist für die Steuerung der Ampelanlage der Gleiskreuzung Lahnstraße zuständig.
| Das Gleis der Neuköllner Industriebahn quert nun die Lahnstraße. Nach rechts verläuft es in Richtung Naumburger Straße, wo es an einem Prellbock endet. Nach links geht es weiter bis zur Nobelstraße und der Großrösterei der JDE ("Jacobs Kaffee").
| Das hier auf die Südseite der Lahnstraße wechselnde Gleis der Neuköllner Industriebahn mit Blick in die Gegenrichtung. Rechts der rote Backstein-Neubau "Hohe Neun" der Klingsöhr-Gruppe. Das Bauwerk ist Teil des Entwicklungsgebietes "Neue Ufer" und damit zugleich auch Ausdruck der Transformierung des Industriegebietes.
| Die Querung der Lahnstraße. Rechts folgt das Gleis noch ein Stück der Lahnstraße in Richtung Naumburger Straße, da hier die Züge umsetzen müssen, um von dort aus nach links zur Nobelstraße weiterfahren zu können.
| Der Aufzughersteller Gottschalk & Michaelis an der Lahnstraße wurde 1880 gegründet und ist ein Tochterunternehmen der Alzmetall GmbH. Die langgestreckte Werkhalle an der Lahnstraße besaß an ihrer Stirnseite ebenfalls einen Eisenbahnanschluß. In der Werkhalle war vor Gottschalk & Michaelis die "Vulkanhammer-Maschinenfabrik dr.-Ing Hans Geitmann" ansässig.
| Blick auf die vor der Werkhalle von Gottschalk & Michaelis liegenden Weiche. Geradeaus (nach hinten in Richtung Naumburger Straße) geht es heute nur noch soweit, dass ein Zug vom rechten, von der Sonnenallee und dem Güterbahnhof Treptow kommenden Gleis auf das linke, zur Brücke am Unterhafen und weiter zur Nobelstraße führende Gleis umgesetzt werden kann.
| Zum Zeitpunkt meiner ersten Kamera-Begehung der Lahnstraße 2007 gab es hier noch eine Kreuzungsweiche und den Rest eines alter Anschlusses, welcher auf das Gelände des heutigen Tiefkühl-Logistikunternehmens (TK-L) führte.
| Blick in Richtung des bereits damals außer Betrieb genommenen Anschlusses zum Tiefkühl-Logistikunternehmen TK-L.
| Das in einer Kurve verlaufende Anschlussgleis des Tiefkühl-Logistikunternehmens.
| Nur noch ein Gleisbogen und die ehem. Laderampe künden vom Gleisanschluss des Unternehmens TK-Logistk. Einst befand sich auf dem Gelände zwischen Lahn- und Niemetzstraße ein Straßenbahnhof. Nach dessen Schließung 1930 betrieb hier die BVG bis 1961 eine Bahnmeisterei.
| Das Gleis an der Lahnstraße seitlich des Gebäudes von Gottschalk & Michaelis. Der Neubau rechts verdeckt das gerade noch sichtbare Ende der alten Werkhalle, die früher hier an ihrer Stirnseite einen Anschluss an die Neuköllner Industriebahn hatte.
| Das Gleis an der Lahnstraße kreuzt die Einfahrt zum Ober- und Unterhafen. Einst verliefen hier im rechten Winkel zum Hauptgleis weitere Gleise, die vom Unterhafen kamen und zu den Betrieben auf der anderen Straßenseite führten.
| Das Gleis an der Lahnstraße verläuft weiter nach rechts in Richtung Naumburger Straße. In Bildmitte das ehem. Verwaltungsgebäude der "Metallisator AG", das heute von der Behala genutzt wird.
| Die vom Gleis der Neuköllner Industriebahn gekreuzte Straßenzufahrt zum Ober- und Unterhafen an der Lahnstraße. Im Hintergrund rechts ist das Gebäude der TK-Logistik erkennbar.
| Das Gleis 1 an der Lahnstraße setzt nach der Einfahrt zu den Häfen (vorn gerade noch am Pflaster erkennbar) seinen Weg in Richtung Mierstraße fort. Links beginnt das Gelände der Fa. Remondis.
| Vom Hauptgleis (rechts) an der Lahnstraße nach den Anlagen der Fa. Remondis ein Gleis ab, von dem aus über die hier zu sehende Weiche der Unterhafen (links) oder die alte Werkhalle der Fa. Gottschalk & Michaelis (rechts) erreicht werden konnten.
| Im Hintergrund kommen langsam die Häuser an der Naumburger Straße in Sicht. Links die Firma Wertstoff Union Berlin (WUB).
| Vorn das Gleis 1 an der Lahnstraße, das hier die ehem., heute nicht mehr öffentlich zugängige Verlängerung der Mierstraße kreuzt. Diese gradlinige Fortsetzung der von links kommenden, die Lahnstraße kreuzenden Mierstraße wurde mit Erweiterung der ehemals auf dem Gelände ansässigen Norddeutschen Kabelwerke AG aufgelassen. Im Hintergrund das dem Oberhafen zulaufende Gleis 4 der Neuköllner Industriebahn.
| Das längst nicht mehr in Betrieb befindliche Gleis 4 zum Oberhafen. Es verlief in einem Bogen nach rechts entlang der Kaimauer bis kurz vor die Grenzalleebrücke. Heute ist auf dem Gelände die Fa. Remondis (Abfallentsorgung, links) sowie die Wertstoff Union Berlin (WUB, rechts) ansässig.
| Die letzten Meter des Gleis 1 entlang der Lahnstraße (rechts). Einst befand sich auf der heutigen, als Parkplatz genutzten Fläche weitere Gleise der Industriebahn Neukölln - der sog. "Bahnhof" der Industriebahn. Im Hintergrund an der Naumburger Straße befindet sich das ehem. Karstadt-Lagernhaus, das ebenfalls über einen Gleisanschluss an die Industriebahn verfügte.
| Der hintere, heute fast zugewachsene Teil des Gleis 1 der Neuköllner Industriebahn. Der Prellbock und damit das Ende des Gleises an der Naumburger Straße (die hinter dem Lidl-Supermarkt verläuft) kommen in Sicht.
| Der Prellbock verbirgt sich hinter fast undurchdringlichem Himbeer-Gestrüpp.
| Das heutige Ende des Gleis 1 nahe der Naumburger Straße ist erreicht. Die Verlängerung des Gleises über die Naumburger Straße hinweg zum ehem. Karstadt- Warenlager und den früher benachbarten Firmen ist längst abgebaut.
| Der Prellbock des Gleis 1 liegt nun hinter einem. Die vordere rot gepflasterte Fläche markiert die Lage der Gleisverlängerung bis zur Naumburger Straße (verläuft quer zum Bild im Hintergrund) und darüber hinweg zum ehem. Karstadt-Warenlager (links) und der Umspannstation (rechts, mit weißer Stirnwand)
| Das ehem. Karstadt- Warenlager, das heute durch die DHL genutzt wird. Längst besitzt das Lagerhaus keinen Gleisanschluss zur gegenüberliegenden Industriebahn mehr.
| Das bis zur Karl-Marx-Straße (im Hintergrund) durchgehende Umspannwerk. An der Stelle des Umspannwerkes befand sich einst eine alte Fabrik, die einen beidseitigen Anschluss an die Neuköllner Industriebahn besaß. Das hier zu sehende Gleis dürfte ob seiner Spurweite eher zum umladen der schweren ölgekühlten Gleichrichter von einer Zelle (erkennbar an den Toren) zu anderen dienen.
| Ehem. Tor für das Eisenbahngleis. Es verlief in einem leichten Bogen seitlich bis an das Umspannwerk und dem einstiegen Karstadt- Lagerhaus heran. An stelle des Umspannwerks stand ehedem eine Fabrik, die ebenfalls von dem Eisenbahnanschluss profitierte. Aus dieser Zeit mag auch das Tor mit seinem expressionistischen Zacken-Muster in der Mitte stammen.