und das alte Hotel Eden
Pan Am Lounge
und das alte Hotel Eden
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1 | Ein Vortrag zum historischen Hotel Eden
Bild und Text: Lutz Röhrig
Es gibt so diese Abende, die einem selbst im Bewusstsein des nächsten kommenden Arbeitstages mit all seinen Herausforderungen viel Positives mitgeben. Abende, bei denen man beispielsweise ein gepflegtes, elegantes, meist alkoholisches Mixgetränk an der Bar zu sich nimmt, ein gutes Gespräch führt – oder einem historisch fundierten Vortrag über eben jenes oft kunstvoll zubereitetes Mixgetränk zuhört, das ab dem 19. Jahrhundert auch in Berlin seinen Siegeszug antrat: dem Cocktail.
Es In der Literatur findet sich nur wenig an Fundamentalem über das einstige Luxusgetränk der oberen Zehntausend. Welche Hotels, Bars oder Lokale gehört zu den bevorzugten Orten der Hautevolee in der Zeit vor dem Krieg? Welchen Cocktail trank der Kaiser? Wie stand es um die Cocktailkultur in den 1930er Jahren? Welche Bars kann man heute empfehlen? Über all diese Dinge gibt das hervorragend recherchierte Buch „Cocktails in Berlin“ des Autors und Historikers Michael C. Bienert detailliert Auskunft – auch über gute Rezepte für all jene, die sich einmal selbst an die Herstellung eines Cocktails wagen möchten.
| "Die Bar des Eden-Hotels. Ein legendärer Ort der Cocktailkunst". Auch wenn mir vieles bekannt war, so bot der Vortrag des Autors und Historikers Michael C. Bienert doch manch Neues.
| Der Autor und Historiker Michael C. Bienert während seines Vortrags zur Geschichte des historischen Hotel Eden und dessen berühmter Cocktailbar.
| Ist derzeit Dauergast auf meinem Schreibtisch: Das Buch von Michael C. Bienert "Cocktails in Berlin".
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| Die Eigentümerin der Pan Am Lounge, Frau Natascha Bonnermann (rechts) und eine ihrer passend uniformierten Mitarbeiterinnen.
2 | Die Pan Am Lounge
Ich hatte das Glück, zur Präsentation des Buches durch den Autor in die wunderbare Pan Am Lounge eingeladen zu werden – einem magischen Ort, hoch über den Dächern des Berliner Westens auf dem Dach des Hotel Eden neben dem Europacenter. Einst erholte sich hier das Flugpersonal der namensgebenden amerikanischen Airline von ihren anstrengenden Diensten, ehe es für sie zu den nächsten Zielen von den Flughäfen des damaligen West-Berlin weiterging.
Schon damals war die Lounge ein Geheimtipp. Künstler, Stars und auch Politiker wie etwa Willy Brand gingen hier ein und aus. Doch mit dem Ende der Airline 1991 geriet die Lounge langsam in Vergessenheit. Es ist der Verdienst der Schauspielerin Natascha Bonnermann, dass dieser Ort, der wie in einer Zeitkapsel vollständig erhalten die Jahre des Leerstandes überdauerte, von ihr entdeckt und bis heute original bewahrt wurde.
Nur ein paar Meter vom heutigen Standort des Hotel Eden befand sich vor dem Krieg der berühmte Vorgänger gleichen Namens. Das historische Eden war ein Luxushotel der Extraklasse, dessen Bar weithin berühmt war für seine exquisiten Cocktails und dass die Prominenz jener Zeit geradezu magisch anzog. Traurige Berühmtheit erlangte es indes als jenem Ort, an dem Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht gefangen gehalten und ermordet wurden.
Ich genoss diesen Abend. Sicher werde ich die Lounge noch öfter aufsuchen – denn schließlich gibt es hier noch so einiges zu entdecken, für das am Tag der Lesung keine Zeit blieb.
Und das Buch? Es liegt gerade jetzt auf meinem Schreibtisch, wird Seite für Seite genossen – und macht Lust darauf, irgendwo, vielleicht auch in einer der im Buch vorgestellten Bars, einen Cocktail zu genießen.
| Blick in die eigens mit zusätzlichen Stühlen bestückte Pan Am Bar. Noch bevor die Gäste kamen war ich bereits mit der Kamera tätig.
| Bald wird jeder Stuhl in der Pan Am Lounge bis auf den letzten Platz besetzt sein.
| Die Einrichtung der Pan Am Lounge blieb über die Jahrzehnte unverändert - Dank der Inhaberin Frau Natascha Bornemann bis heute.
| Blick von der Bar bis zum Kaminzimmer.
| Das Kaminzimmer der Lounge. Original samt Globus.