Entwicklung der Bautzener Straße
Der Umsteiger Yorckstraße
Geschichte eines Gaststättengebäudes
Teil 4
Kran13
Nachbar14
Yorck15
Quartier16
| Das im Bau befindliche, im rechten Winkel um das ehem. Restaurantgebäude und den Bahnhof Yorckstraße herumgeführte Gewerbegebäude des Quartiers "Neu-Schöneberg". Unmittelbar neben dem Restaurantgebäude entsteht eine Tiefgaragenzufahrt mit Durchgang zum künftigen "Rewe" - Supermarkt in der Bautzener Straße. Für einen eher humoristischen Aspekt sorgten die Arbeiter der bauausführenden Firma mit ihrer kopflosen Figur am Lastenaufzug....
16 | Das Quartier "Neu Schöneberg"
Unmittelbar hinter dem Restaurantgebäude entlang der Bautzener Straße hatten verschiedene Firmen Grundstücke von der Berlin - Dresdner - Eisenbahngesellschaft Grundstücke gepachtet, auf denen im Laufe der Zeit Lagerplätze, Werkhallen und z. T. auch einfache Schuppen eingerichtet wurden. Die Pachtgrundstücke waren preiswert, zudem konnte der An- und Abtransport der Materialien bequem mit der Eisenbahn über die vom Güterbahnhof der Dresdner Bahn (auf dem Gelände des heutigen Baumarktes) kommenden Anschlussgleise erfolgen, für die eigens mehrere Brücken über die Yorckstraße errichtet worden waren.
Wurden diese immer wieder um- und ausgebauten Magazin- und Lagerschuppen auch bis über die Wende hinaus noch genutzt, so glichen sie doch eher notdürftig geflickten Ruinen. Angesichts des stetig steigenden Wohnungsbedarfs und des hierdurch zunehmend knapper werdenden innerstädtischen Baulands war abzusehen, dass der Fortbestand der Schuppenlandschaft entlang der Bautzener Straße nicht von langer Dauer sein konnte.
Mit dem Auslaufen der von der Deutsche Bahn als Rechtsnachfolgerin der DDR - Reichsbahn übernommenen Pachtverträge und dem Verkauf des Areals mussten die von den Firmen gepachteten Grundstücke aufgegeben und geräumt werden. Dies betraf auch die Liegenschaften des damaligen Generalpächters Mühlenhaupt, zu dessen Pachtland neben dem "Contorgebäude" auch der Imbiss an der Yorckstraße sowie das Gaststättengebäude gehörten
Im Auftrag der "Dr. Wolfgang Schroeder Immobilien GmbH und Co. KG" als nunmehriger Grundstückseigentümer entstanden in den Jahren 2015 - 2019 nach Plänen des Projektentwicklers "HamburgTeam" und des Architekten Oliver Collignon entlang der Bautzner Straße sieben Einzelgebäude mit rund 300 Mietwohnungen und Gewerberäumen. Unmittelbar hinter dem zum Grundstücksareal gehörenden ehem. Restaurantgebäude wurde zudem ein im Winkel um das alte Gebäude herumgeführter Gewerbeblock errichtet, in dem ein Fitnessstudio sowie ein kleines Café einzogen.
| Das Restaurantgebäude im Juli 2024. Das Quartier "Neu - Schöneberg" ist längst fertiggestellt. In dem den Abschluss des Quartiers bildenden Gewerbegebäude ist ein sich über mehrere Etagen erstreckendes Fitness - Studio eingezogen.
| Blick in das an der Ecke Yorck- und Bautzener Straße befindliche Café "New Yorck". Während meiner Fotoarbeit habe ich das Café häufig besucht - es ist eine Empfehlung wert.
Mag auch der Übergang vom in der Stilistik der Märkischen Backsteingotik gehaltenen ehem. Restaurantgebäude zu den neuen Baublöcken ein wenig hart erscheinen, so lässt sich doch sagen, dass ansonsten die lockere Aufteilung der in Einzelblöcke geteilten Baumasse mit zahlreichen Freiflächen und einer an die gegenüberliegenden Altbauten angepassten Traufhöhe als gelungen zu bezeichnen ist.
Für die Mieter vorteilhaft ist neben der gut durchdachten und architektonisch ansprechenden Planung und Ausführung auch das energetische Konzept der Wohnanlage, welche u. a. die Abwärme einer Abwasserleitung nutzt. Geheizt werden muss so nur bei extremen Wetterlagen.
| Auch am Abend noch gut besucht - das Café New Yorck. Besser als zu Haus in der Studentenbude: bei der Arbeit mit dem Notebook auch noch mit einem guten Snack und einem Drink verwöhnt werden...
| Das Café "New Yorck" ist modern, originell und vor allem gemütlich eingerichtet. Snacks und kleine Menüs lassen keine Wünsche offen.
| Vorbei die Zeit der Güterschuppenlandschaft am Bahnhof Yorckstraße. Zwischen den Wohnhäusern an der Bautzener Straßer und der S-Bahn verläuft der Fußgänger- und Fahrradfernweg zwischen den Stadtteilen Kreuzberg und Schöneberg.
| Der Fußgänger und Fahrradfernweg zwischen S-Bahn und den Wohnblöcken des Quartiers "Neu-Schöneberg", die sich an Stelle der alten Güterschuppen erheben. Links im Hintergrund sind die roten Wohnhäuser des Quartiers "Am Lokschuppen" der UTB zu sehen.
| Nicht nur reines Wohnen, sondern auch auf eine bequeme Nahversorgung wurde bei der Errichtung der Wohneinheiten Wert gelegt. Der REWE - Supermarkt an der Bautzener Straße ist auch für Fußgänger von der Yorckstraße über die Tiefgarageneinfahrt bequem zu erreichen.
| Das Dach des Rewe - Supermarktes ist begrünt und vom höher liegenden Rad- und Spazierweg zu erreichen.
| Durch die großen Platanen bietet die Bautzener Straße insbesondere im Sommer einen gefälligen Anblick mit hohem Wohnwert.
| Die Sichtachse von der Großgörschenstraße in Richtung des tieferliegenden Bahngeländes wurde offengehalten.
| Durch die Offenhaltung der Sichtachse von der Großgörschenstraße ergibt sich ein gefälliger Übergang der Bestandsbebauung zu den Neubauten des Quartiers "Neu Schöneberg, zu dem sicher auch die alten Gaslaternen beitragen.
| Zudem befinden sich in dem Bereich der verlängerten Großgörschenstraße auch einige Gewerberäume, zu denen etwa das Bauingenieurbüro BNB gehört.
| Bei der Planung wurde Wert auf ein möglichst abwechslungsreiches Umfeld der Blöcke gelegt.
| Nicht nur für die Nahversorgung im Detail sind kleinere Gewerbeeinheiten wie dieser "Kiez-Kiosk" wichtig. Sie laden auch dazu ein bei einem Glas Bier oder Wein mit seinem Umfeld ins Gespräch zu kommen. Zudem bieten sie Serviceleistungen wie etwa Postdienste an.
Blick17
17 | Der etwas andere Blick - das Quartier von oben
Wer mit dem Blick für die Geschichte unter den Eisenbahnbrücken der Yorckstraße hindurchläuft, hat eine Perspektive, die den meisten fremd ist. Denn weitflächige Parkanlagen bestimmen heute beiderseits der Brücken das Bild. Die historischen Brücken dienen nunmehr allein der Verbindung der durch die Yorckstraße getrennten Grünflächen.
Doch wer das Quartier von oben betrachtet, der mag, trotz der Wohnblöcke am Rande und der Bau- und Biomärkte im Zentrum, ahnen wie es einst war, als die Bahn das gesamte Areal für sich beanspruchte. Von jener Zeit künden heute an der Yorckstraße nur noch wenige Gebäuderelikte, zu denen das alte Gaststättengebäude und der in seinem Äußeren erheblich veränderte Bahnhof Yorckstraße gehören. Zwei miteinander in Beziehung stehende Gebäude, deren Geschichte Sie nun kennen...
| Der Blick von oben auf das ehem. Restaurantgebäude (vorn) und dem Empfangsgebäude des S-Bahnhofs Yorckstraße. Das einst hohe Ziegeldach wurde hier irgendwann durch ein einfaches, nach hinten abfallendes Pultdach aus Dachpappe ersetzt.
| Die denkmalgerecht sanierte "Brücke Nr. 5" der Dresdner Bahn dient nach einem Umbau der alten Wiederlager nun als Rad- und Fußgängerweg der übergeordneten Verbindung der Stadtteile Schöneberg und Kreuzberg. Die Strecke verläuft dabei über das Dach des Havelland - Biomarktes nach vorn in Richtung des ehem. Gaststättengebäudes, um dann nach rechts abzubiegen und längs der Gleise in Richtung Schöneberg weiterzuführen. Links der "Hellweg" Baumarkt, dessen Eigentümerfamilie auch im Projekt "Neu-Schöneberg" engagiert ist. Der Kirchturm im Hintergrund des Baumarktes gehört zur Lutherkirche am Dennewitzplatz. Das Gebüsch hinter dem U-Bahnzugang markiert übrigens die Stelle, an der ein neues Zugangsgebäude zum S-Bahnhof Yorckstraße und der künftigen, unterirdisch verlaufenden S21 entstehen soll. Nach dieser Planung bleibt das alte Empfangsgebäude der S-Bahn erhalten.
| Der Blick geht ein wenig weiter nach rechts. Vorne an der Yorckstraße ist noch ein Stück des Biomarktes sowie der U-Bahnzugang zu sehen. Es folgt eine heute nicht mehr befahrene Eisenbahnbrücke, deren Gleis einst zum Güterschuppen der Fa. Albert Mann führte. Daneben das S-Bahngleis der S2 / S25 in Richtung Umland. Das hölzerne Bauwerk ist der provisorische Übergang vom Bahnsteig zur anderen Straßenseite. Das kleine Häuschen davor ist ein Splitterschutzbunker aus dem letzten Krieg. Im Hintergrund die Hochhausbebauung am Potsdamer Platz. Der schwarz glänzende Wasserturm gehört zum Deutschen Technikmuseum. Rechts der Fernsehturm am Alexanderplatz. Der Kran am rechten Bildrand gehört zur Baustelle des ehem. Postscheckamtes am Halleschen Ufer, dessen Hochhaustrakt derzeit für Wohnungen und Büros umgebaut wird.
| Zwischen dem Restaurantgebäude und dem rechts zu sehenden Gewerbeblock des Fitnesscenters verläuft der von der alten Eisenbahnbrücke kommende Fußgänger und Fernradweg nach rechts ums Eck in Richtung Schöneberg.
| Noch einmal der Blick zum Rad- und Fußgängerüberweg, der sich hinter dem Biomarkt zum "Park am Gleisdreieck" hin absenkt.
| Blick nach rechts in Richtung Schöneberg. Im Hintergrund links ist noch die Doppelturmspitze der St. Bonifatiuskirche an der Yorckstraße zu sehen. Rechts davon knapp in Höhe der Hausdächer der Turm der Passionskirche am Marheineckeplatz.
| Der S-Bahnhof Yorckstraße, Blick in Richtung Kreuzberg. Vorn der S-Bahnsteig und die dahinterliegende viergleisige Fernbahnstrecke. Im Hintergrund die Doppelturmspitze der St. Bonifatiuskirche an der Yorckstraße.
Eine Kurzfassung des Berichtes über die Geschichte des Restaurantgebäudes des "Umsteigers" wurde in der der Septemberausgabe des Magazins "Stadtplan" des Projektentwicklers HamburgTeam veröffentlicht.
Kommentar schreiben