Hinterland - Entwicklung Bautzener Straße
Zum Umsteiger Yorckstraße
Geschichte eines Gaststättengebäudes
Teil 3
Vorgeschichte1
| Der im Winkel um das ehem. Restaurantgebäude und dem Bahnhof Yorckstraße herumgeführte Kopfbau der Wohnhäuser an der Bautzener Straße.
12 | Das Quartier "Neu Schöneberg"
Unmittelbar hinter dem Restaurantgebäude entlang der Bautzener Straße hatten verschiedene Firmen Grundstücke von der Berlin - Dresdner - Eisenbahngesellschaft Grundstücke gepachtet, auf denen im Laufe der Zeit Lagerplätze, Werkhallen und z. T. auch einfache Schuppen eingerichtet wurden. Die Pachtgrundstücke waren preiswert, zudem konnte der An- und Abtransport der Materialien bequem mit der Eisenbahn über die vom Güterbahnhof der Dresdner Bahn (auf dem Gelände des heutigen Baumarktes) kommenden Anschlussgleise erfolgen. für die eigens mehrere Brücken über die Yorckstraße errichtet worden waren.
Wurden diese immer wieder um- und ausgebauten Magazin- und Lagerschuppen auch bis nach der Wende noch genutzt - selbst die Gleisanschlüsse - so glichen diese doch eher notdürftig geflickten Ruinen.
Angesichts des stetig steigenden Wohnungsbedarfs und des hierdurch zunehmend knapper werdenden innerstädtischen Baulands war abzusehen, dass der Fortbestand dieser urwüchsigen Schuppen- und Lagerplatzlandschaft nicht von langer Dauer sein konnte. Mit dem Auslaufen der von der DDR - Reichsbahn durch die Deutsche Bahn als Rechtsnachfolgerin übernommenen Pachtverträge und dem Verkauf des Areals mussten die von den Firmen gepachteten Grundstücke aufgegeben und geräumt werden. Dies betraf auch die Grundstücke des ehemaligen Generalpächters Mühlenhaupt, zu denen neben dem ehem. "Contorgebäude", in dem dieser wohnte, auch das Restaurantgebäudes und der benachbarten Imbiss gehörten.
Im Auftrag der "Dr. Wolfgang Schroeder Immobililen GmbH und Co. KG" als nunmehriger Grundstückseigentümer entstanden 2015 - 2019 nach Plänen des Projektentwicklers "HamburgTeam" und des Architekten Oliver Collignon entlang der Bautzner Straße 7 Einzelgebäude mit rund 300 Mietwohnungen und Gewerberäumen im Erdgeschoss sowie der 1. Etage. Unmittelbar hinter dem zum Grundstücksareal gehörenden ehem. Restaurantgebäude wurde ein im Winkel um das alte Gebäude herumgeführter Baukörper errichtet, den ein Fitnessstudio mietete. Zudem zog im Erdgeschoß ein kleines Café ein.
Mag auch der Übergang vom in der Stilistik der Märkischen Backsteingotik gehaltenen ehem. Restaurantgebäude zu den neuen Baublöcken ein wenig hart erscheinen, so lässt sich doch sagen, das die lockere Aufteilung in 7 Wohnhäusern mit zahlreichen Freiflächen und einer an die Bestandsbauten entlang der Bautzener Straße angepassten Höhe als gelungen zu bezeichnen ist. Für die Mieter vorteilhaft ist neben der gut durchdachten und architektonisch ansprechenden Planung und Ausführung auch das energetische Konzept der Wohnanlage, welche u. a. die Abwärme einer Abwasserleitung nutzt. Geheizt werden muss so nur bei extremen Wetterlagen.
| Blick entlang des vorderen Teils des ehem. Bahngeländes an der Bautzener Straße in Richtung Yorckstraße. Das die Yorckstraße über eine Brücke (die älteste im gesamten Brückenbestand der Yorckstraße) querende Verbindungsgleis befand sich rechts auf dem Bahndamm, auf dem auch noch das ehem. "Contorgebäude" zu sehen ist, in dem der Generalpächter Mühlenhaupt wohnte.
| Links verläuft die Bautzener Straße, weit im Hintergrund ist der Baumarkt an der Yorckstraße zu erkennen. Rechts verläuft die alte Zufahrtsstraße zum Bahngelände.
| Die zwischen den einzelnen Schuppen entlanglaufende Zufahrtsstraße. Ein Teil dieser Schuppen wurde bereits abgebrochen. Im Hintergrund setzt der Bagger seine Arbeit fort.
| Weiter die Bautzener Straße hoch fanden sich eine Vielzahl an Gleisen und Schuppen mit teils beachtlichen Kaminen.
Eine Kurzfassung des Berichtes über die Geschichte des Restaurantgebäudes des "Umsteigers" wurde in der der Septemberausgabe des Magazins "Stadtplan" des Projektentwicklers HamburgTeam veröffentlicht.